Die US-Abgeordnete Katie Hill hat nach ihrem Rücktritt wegen Enthüllungen über ihr Sexualleben eine "Schmutzkampagne" angeprangert. Rechte Medien und republikanische Gegner hätten eine "furchtbare Schmutzkampagne" gegen sie koordiniert, sagte die 32-jährige Demokratin am Montag in einem Internetvideo. Mitgewirkt habe auch ihr Ehemann, mit dem ein Scheidungsverfahren läuft.
Hill hatte am Sonntag ihren Rücktritt angekündigt. Zuvor hatte der Ethik-Ausschuss im Repräsentantenhaus eine Untersuchung zu dem Vorwurf angekündigt, die im November 2018 gewählte Abgeordnete habe "möglicherweise eine sexuelle Beziehung" mit einem ihrer Kongressmitarbeiter gehabt. Dies ist laut den Regeln der Kongresskammer untersagt.
Die offen bisexuell lebende Politikerin wies den Vorwurf zurück. Sie räumte aber ein, gemeinsam mit ihrem Ehemann eine sexuelle Dreierbeziehung mit einer Mitarbeiterin ihres Wahlkampfteams gehabt zu haben. Dies wäre kein Verstoß gegen die Regeln des Repräsentantenhauses, weil Hill zu diesem Zeitpunkt keine Abgeordnete war.
Der Fall war durch Berichte der konservativen Nachrichtenseite RedState und der britischen Boulevardzeitung "Daily Mail" publik geworden. Veröffentlicht wurden auch Nacktbilder der aufstrebenden Jung-Demokratin. Hill schaltete deswegen die Polizei ein: Die Veröffentlichung intimer Bilder ist in Washington ohne die Zustimmung des Betroffenen verboten.
Fall soll junge Frauen nicht vom Schritt in die Politik abhalten
In öffentlichen Statements beschuldigte Hill ihren Noch-Ehemann, den Künstler Kenny Heslep, die kompromittierenden Bilder weitergegeben zu haben. Ihr Mann habe sie missbraucht, deshalb habe sie sich anderweitig Zuwendung gesucht, sagte sie. Heslep hingegen gab an, er habe seine Frau als Hausmann unterstützt, die ihn dann fallen gelassen habe, als sie ins Repräsentantenhaus einziehen konnte.
In ihrem auf Facebook veröffentlichten Clip sagte die 32-Jährige, ihre Erfahrungen sollten nicht junge Frauen davon abhalten, in die Politik zu gehen. Zugleich dürfe ihr Fall nicht von der Untersuchung gegen US-Präsident Donald Trump in der Ukraine-Affäre ablenken.
spiegel
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